Geographie
Lage

Die Milseburg ist die höchste Erhebung der Kuppenrhön. Sie erhebt sich im Naturpark Hessische Rhön und im Biosphärenreservat Rhön zwischen den zur Gemeinde Hofbieber gehörenden Ortsteilen Danzwiesen im Osten, zu dessen Gemarkung er gehört, und Kleinsassen im Westnordwesten sowie dem Hilderser Ortsteil Oberbernhards im Nordnordosten. Etwa 16 km (Luftlinie) westlich liegt Fulda, die weithin größte Stadt der Region.

Nachbarberge der Milseburg sind die etwa 1,5 km nördlich liegende Oberbernhardser Höhe (660,9 m) mit der Quelle des Scheppenbach-Zuflusses Dörmbach, der 1,2 km südöstlich gelegene Bubenbader Stein (758,8 m), der 2,9 km südlich befindliche Teufelstein (729,4 m) mit dem Quellgebiet der Bieber und der 1,9 km südwestlich liegende Stellberg (727,4 m). Nordwestliche Nebenkuppe der Milseburg ist der 0,6 km entfernte Liedenküppel (647,8 m), an dem der Mambach-Zufluss Hummelborngraben entspringt.

Naturräumliche Zuordnung

Die Milseburg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Osthessisches Bergland, in der Haupteinheit Vorder- und Kuppenrhön und in der Untereinheit Kuppenrhön zum Naturraum Milseburger Kuppenrhön. Die Landschaft leitet nach Westen zur Untereinheit Westliches Rhönvorland und nach Südosten zum Naturraum Wasserkuppenrhön über, der in der Haupteinheit Hohen Rhön zur Untereinheit Zentrale Rhön zählt.

Geologie

Die markante Milseburg verdankt ihre Entstehung dem tertiärzeitlichen Vulkanismus im Gebiet der heutigen Rhön. Damals drang alkalisches Magma aus größerer Tiefe in Richtung der Erdoberfläche auf, die deutlich über der heutigen Geländeoberfläche lag. Jedoch blieb der Aufstieg relativ dicht unter der damaligen Erdoberfläche in Schichten des Buntsandsteins stecken und das Magma kühlte dort ab und erstarrte schließlich zu einem Phonolithkörper. Durch Erosion wurde in den folgenden Jahrmillionen das darüberliegende und später auch das umliegende, weichere Triasgestein so tiefreichend abgetragen, dass der Phonolithkörper herauspräpariert wurde und heute als Milseburg die umliegende Landschaft um etwa 130 m überragt. Das extreme Klima der Kaltzeiten des Pleistozäns führte zu einer ausgiebigen physikalischen Verwitterung des Phonolithkörpers, sodass sich an dessen Hängen ausgedehnte Blockhalden bildeten.

Schutzgebiete

Auf der Milseburg liegt das Naturschutzgebiet Milseburg, 14 ha groß. Am 22. Dezember 2005 erwarb Hofbieber einen 26 ha großen Teil des Schutzgebiets von Johannes von und zu Guttenberg (Bad Neustadt/Saale); der Kaufpreis in Höhe von 200.000 € wurde durch das Land Hessen und Sponsoren (u. a. Rhönklub) aufgebracht. Dadurch ist freier Zugang weiterhin gesichert. Auf dem Berg befinden sich Teile des Landschaftsschutzgebiets Hessische Rhön, 1096 km², des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Vorderrhön 904 km² und des Vogelschutzgebiets Hessische Rhön,8013 km².

Rekonstruktion des Ringwalls der Siedlung Milseburg

Auf dem Nordwesthang des Berges liegen Reste der keltischen Siedlung Oppidum Milseburg. Auf dem dortigen Fußweg zum Berggipfel passiert man Reste des Ringwalls und mehrerer Annexwälle. In den Jahren 2003/2004 wurde ein umfangreiches archäologisches Erkundungsprojekt an der rund 2100 Jahre alten keltischen „Stadtmauer“ durchgeführt, die sich am südöstlichen Bergfuß befindet und stellenweise bis zu zwölf Meter breit ist. Es wurde eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion errichtet, die auf Schautafeln erläutert ist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Berg in einer Urkunde Kaiser Ottos II. am 25. Juli 980. Hierin wurde die Milsiburg als Grenzort zwischen dem Bereich des Klosters Fulda und des zu Hünfeld gehörigen Gebietes erwähnt. Die Bezeichnung als Burg lässt kaum einen anderen Schluss zu, als dass bereits zu dieser Zeit eine Burg auf dem Berg existierte. Allerdings wird erstmals im Jahr 1119 auf eine solche Anlage, die Burg Milseburg, urkundlich hingewiesen. Diese Burg befand sich auf dem der Milseburg nordwestlich vorgelagerten Liedenküppel, wie spärliche Überreste beweisen. Ihre Anlage war mit 21 × 24 m sehr klein. Man vermutet, dass sie spätestens im 13. Jahrhundert verlassen wurde und dann allmählich verfiel. Das fränkische Adelsgeschlecht derer von Milz taucht bereits in den frühen Urkunden der Abtei Fulda auf.

Sage zur Entstehung des Bergs

Der Berg verdankt seinen Namen einer Sage über den „Riesen Mils“, der hier im Verbund mit dem Teufel sein Unwesen getrieben haben soll. Der Heilige Gangolf soll ihn schließlich bezwungen haben, worauf der „Riese Mils“ sich selbst umbrachte. Der Teufel bedeckte den Leichnam schließlich mit Steinen – das ist die heutige Milseburg.

Kreuzigungsgruppe und Bauwerke

Auf der Milseburg befindet sich eine Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1756, unterhalb davon eine kleine Wallfahrtskapelle zu Ehren des Heiligen Gangolf – die Gangolfskapelle. Eine steinerne Kanzel auf der Fläche neben der Kapelle lässt eine Predigt unter freiem Himmel zu. Direkt unterhalb der Kapelle steht eine 1883 bis 1884 vom Rhönklub errichtete Schutzhütte – die Milseburghütte. Sie gehört seit 2018 der Gemeinde Hofbieber.

Quelle